Illio@work

Die Technik der „Liné-ista“ (sprich: li-neh-is-tah, span. für Künstler der Linien):

Bei den Liné-ista-Malern werden Formen, Figuren und Flächen auf Gemälden durch feine farbige Linien dargestellt. Auf einen Fluchtpunkt ausgerichtete Strahlen lenken dabei das Auge des Betrachters in die vom Künstler beabsichtigte Richtung oder sie verlaufen parallel zu einander und bilden Flächen. So entstehen Bilder, die auch ohne technische Zusatzelemente bereits Dynamik darstellen. Durch die  Anreicherung mit Licht-Effekten und beweglichen z.T. motorisierten Elementen entstehen auf diese Weise regelrecht aktive Objekte.

 

IllIO malt seine geraden Linien nicht mit einem Pinsel, sondern taucht verschieden großen Metallspachtel in Farbe und legt diese an Lineale an, die genau auf die von ihm vordefinierten Fluchtpunkte des Bildes ausgerichtet sind. IllIO „stempelt“ quasi seine Bilder mit diesen Spachteln. „Stamped Art“ nennt er spaßhaft diese Bilder. Für kurvige Linien benutzt er Farbe, die er in Injektions-Spritzen gefüllt hat. Die Angst einflößenden Kanülen dieser Spritzen führt er an Kontur-Schablonen entlang, so dass diese Linien nebeneinander viele Male wiederholt werden können. So schafft IllIO eine Art Schraffur (wie man sie aus alten grafischen Darstellungen kennt), jedoch mit ganz modernen Öl- oder Acryl-Farben.

 

Die vielen Hunderte sich kreuzenden Linien aus denen jedes von IllIO’s Bildern besteht, ergeben eine fast dreidimensionale Tiefe.

Die Motive sind nicht gegenständlich und doch möchte man bestimmte Formen als Straßen, Häuser, Kuben oder Rohre identifizieren.

Sie Linien stellen Sonnenstrahlen dar, Erd-Wärme, Regen oder Berge. Alles ist in diese Bilder hinein zu deuten, sie wirken so „gegenständlich abstrakt“, denn sie erscheinen verblüffend klar gegenständlich und sind andererseits trotzdem formal total abstrakt. Sie sind konstruktivistisch, architektonisch und gleichzeitig verspielt irrational.

 

Die gemalten oder gesprühten Hintergründe geben jeweils einen Ton vor für die gesamte Auffassung des jeweiligen Bildes. Da gibt es düstere, quasi nächtliche, Szenen mit zu Strichen vereinfachten Menschen und andererseits regenbogen-bunte Abend-Himmel in leuchtenden Rot-, Orange-, Gelb-, Grün-, Blau-Tönen. Und er malt purpurfarbene Himmel oder fast schon natürlich wirkende Waldlichtungen, auf denen dann wiederum dynamisch gestaffelt abstrakte Rechtecke aus mehrspurigen Strichen schweben.