Malstil und künstlerische Entwicklung

IllIO verbindet in vielen seiner Bilder die fundamentalen drei visuellen Disziplinen Malerei, Foto und Film und kombiniert sie mit seinen Eindrücken aus der australischen Aboriginal-Kunst.

 

Seine Bilder und Objekte stehen im übertragenen Sinne und auch realiter nie still. Alle Werke haben eine einzigartige Dynamik und Sogkraft. Viele seiner Gemälde und Objekte weisen technische Raffinessen auf, ungewöhnliche Licht-Effekte oder integrierte Bewegungselemente. 

 

Der Betrachter erkennt diese Mobilität oftmals erst auf den zweiten Blick. Bewegungen  laufen hier entweder ganz langsam ab, es sind zarte Licht-Effekte oder es ist echte Video-Kunst, die mit animierten Formen auf verschiedenen Oberflächen spielt. Immer verführen sie nach einer kleinen Zeitspanne den Betrachter dazu, seine Sicht auf das jeweilige Objekt zu verändern.

Diese Verwandlungen unter den Augen des Betrachters machen IllIOs Bilder zu ganz besonders sehens- und erlebenswerten Kunstobjekten. 

Ein wesentlicher Teil von IllIOs Kunst ist somit das ER-LEBEN als aktiver Prozess.

 

Gemeinsam mit anderen Künstlern entwickelte IllIO Anfang der 90er Jahre in Santa Fé die Stil-Richtung der Liné-ista und wurde schon früh einer der bekanntesten Vertreter dieser Santa-Fé-Schule. Er nannte seine Bilder Illiographien und leitete daraus sein Pseudonym ab: IllIO.

Bei den Liné-ista-Malern werden Formen, Figuren und Flächen auf Gemälden durch feine farbige Linien dargestellt. Auf einen Fluchtpunkt ausgerichtete Strahlen lenken dabei das Auge des Betrachters in die vom Künstler beabsichtigte Richtung oder sie verlaufen parallel zu einander und bilden Flächen. So entstehen Bilder, die auch ohne technische Zusatzelemente bereits Dynamik darstellen. Durch die  Anreicherung mit beweglichen Elementen entstehen auf diese Weise regelrecht aktive Objekte. Auch stehen alle Darstellungen unter dem besonderen Einfluss von IllIOs Aufenthalt bei den australischen Aboriginals .

 

IllIO selbst nutzt ganz unterschiedliche Bezeichnungen für die Technik seiner Bilder.

Allen ist gleich, dass sie immer eine Form von Aktivität, Beweglichkeit, Lebhaftigkeit, Potenz, Energie, Triebkraft, Rastlosigkeit oder Anspannung ausstrahlen, manchmal durch tatsächliche Bewegung von Elementen innerhalb der Bilder, manchmal durch Lichtelemente, die sich innerhalb des Bildes bewegen. Zuweilen hat er aber auch  Bilder mit solch dreidimensionalen Effekten gemalt, dass man die Werke ohne Weiteres mit den Begriffen „Dynamic Art“ oder „Lines in Motion“ beschreiben kann.

Man kann bei IllIOs Werken zweifellos von Aktionskunst sprechen, denn zumeist  faszinieren sie schlicht durch ihre verblüffend einfache Animation.

 

Die nicht-figürliche, abstrakte, aber doch real anmutende Darstellung fast aller seiner Bilder verhalf ihm sogar im Orient zum Durchbruch als ethnisch akzeptierter und trotzdem modern westlich orientierter Künstler einer neuen Kunstrichtung.